Eine turbulente Rückrunde neigt sich bereits wieder ihrem Ende zu. Eine Rückrunde, in deren Verlauf die 1. Mannschaft vor einige Herausforderungen gestellt wurde. Obwohl die Saison 2013/2014 zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht beendet ist, steht der sensationelle Aufstieg in die 3. Liga bereits fest. Das Fanionteam des FC Teufen hat sich in dieser Spielzeit deutlich weiterentwickelt und für eine grosse Überraschung gesorgt.
Die erste Herausforderung, die es zu meistern galt, war das mit grosser Spannung erwartete Trainingslager im Südtirol. Letztes Jahr musste dieser Höhepunkt der Rückrundenvorbereitung mangels Personal leider abgesagt werden, weshalb man sich dazu entschied, in der diesjährigen Auflage mit der 2. Mannschaft zu kollaborieren. Das Problem mit dem Spielermaterial war also gelöst, an dessen Stelle rückten jedoch einige ernsthafte Fragezeichen: Würden die Hobbykicker aus der 5. Liga mit der hohen Trainingsintensität des harten 4. Liga-Alltags überhaupt zurechtkommen? Könnten sie, allen üblen Gerüchten (Sport Total berichtete bereits mehrmals exklusiv von den berüchtigten Teamanlässen der 2. Mannschaft) zum Trotz, den Fokus auf die Verbesserung der fussballerischen Fähigkeiten legen?
Wie sich im Verlaufe des verlängerten Wochenendes Ende März herausstellte, waren die anfänglichen Befürchtungen völlig unbegründet. Im Gegenteil, es kristallisierte sich sogar eine perfekte Form der Symbiose heraus: Während die zweite vom erhöhten Trainingsrhythmus profitierte, lernte die erste Mannschaft in Sachen Trinkrhythmus einiges dazu. Das Resultat war eine ausgezeichnete Atmosphäre, welche in eindrücklicher Weise zur Stärkung der zwischenmannschaftlichen Beziehungen beitrug.
Kaum aus dem Norden Italiens zurückgekehrt, wartete die nächste Herausforderung auf die 1. Mannschaft. Im letzten Training vor dem Rückrundenstart eröffnete Übungsleiter Eugster den Spielern, dass er sein Amt per sofort niederlegen würde. Seine Begründung: Zu wenig Vertrauen und Rückendeckung von Seiten des Vorstands, welcher den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Das war ein Schock für die junge Truppe, die sich unverhofft vor vollendete Tatsachen gestellt sah. Nach einem Gespräch mit der Vereinsleitung wurde entschieden, die Suche nach einem neuen Trainer sachlich und seriös anzugehen und kurzfristig eine Übergangslösung anzustreben. Glücklicherweise stellte sich das Urgestein Bruno Pfändler, liebevoll „Pfüdi“ genannt, zur Verfügung, bis zur Sommerpause den Trainingsbetrieb zu leiten. Da Pfändler gleichzeitig auch beim 1. Liga Frauenteam des FC Bühler als Torwarttrainer aktiv ist, mussten dabei gewisse Terminkollisionen in Kauf genommen werden. Aus diesem Grund kam es einmal pro Woche zu einer Neuauflage des Trainingslagers, wenn die beiden Aktivmannschaften zusammen trainierten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die 2. Mannschaft, die uns gut aufnahm und so mithalf, den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten!
Den mannschafts- und vereinsinternen Unruhen zum Trotz, gelang der 1. Mannschaft eine herausragende Rückrunde. Das Team mit einem Durchschnittsalter von 20.4 Jahren wurde bis zum Redaktionsschluss kein einziges Mal bezwungen und holte aus neun Partien 23 Punkte. Dabei erzielte es 30 Tore und musste lediglich 14 Gegentreffer hinnehmen. Zum Vergleich: Aus den ersten neun Begegnungen der Vorrunde resultierten 18 Punkte, bei exakt demselben Torverhältnis. Amriswil und Speicher, welche die erste Saisonhälfte klar dominiert hatten, schienen lange Zeit den Aufstieg unter sich auszumachen. Doch Teufen schaffte es dank der grossartigen Punkteausbeute die beiden grössten Konkurrenten um die Spitzenposition hinter sich zu lassen. Eine Runde vor Schluss führt der FC Teufen die Tabelle der 4. Liga (Gruppe 4) an, drei Zähler vor dem Erzrivalen aus Speicher. Die Tatsache, dass trotz der ausstehenden Direktbegegnung mit dem Zweitplatzierten bereits der Aufstieg in die 3. Liga gefeiert werden darf (unsere Dorfnachbarn hofften bis zuletzt auf eine „Finalissima“), ist einer weiteren bemerkenswerten Eigenschaft dieser Mannschaft geschuldet. Aufgrund der fairen Spielweise kassierte sie lediglich 25 Strafpunkte und ist somit, als fairste Mannschaft ihrer Gruppe, auch von Speicher (32 Strafpunkte) nicht mehr zu überholen. Der in Anbetracht der Voraussetzungen doch als überraschend zu bezeichnende Aufstieg ist das verdiente Resultat von überdurchschnittlichen Leistungen in fussballerischer, wie auch in charakterlicher Hinsicht. Nach zwei Jahren in der 4. Liga ist endlich wieder die 3. Liga in Sicht – die Krönung einer sensationellen Saison!
Marius Neff
Interview mit dem scheidenden Assistenztrainer Bruno Pfändler
Per Ende Saison legst du dein Amt als Assistenztrainer beim FC Teufen nieder. Wie lange warst du für die 1. Mannschaft im Einsatz?
Ich war vor 44 Jahren bei der Gründung des FC Teufen dabei und spielte anschliessend in der ersten (und damals einzigen) Mannschaft. Es folgten Engagements bei den Senioren, zuerst als Spieler, danach auch als Trainer. Das Amt des Assistenztrainers der 1. Mannschaft bekleide ich seit rund 25 Jahren. Trainer und Spieler kamen und gingen – ich war im vergangen Vierteljahrhundert immer dabei.
Was sind deine schönsten Erlebnisse aus dieser langen Zeit?
Die kameradschaftlichen Anlässe mit dem FC genoss ich jeweils sehr. Hervorzuheben sind dabei die vielen Grümpelturniere, die, auch weil wir sie oft gewannen, immer zu schönen Festen wurden. In bester Erinnerung bleiben natürlich auch alle miterlebten Aufstiege, sei es mit den Senioren in die Meisterklasse oder mit der 1. Mannschaft in die 3. Liga.
Im letzten halben Jahr deiner Amtszeit hast du die 1. Mannschaft interimistisch trainiert und zum Aufstieg in die 3. Liga geführt. Was war der Schlüssel zum Erfolg?
Ich habe konsequent auf Talente aus der eigenen Juniorenabteilung gesetzt und ihnen gleich von Beginn weg viel Verantwortung übertragen. Die jungen Fussballer waren topmotiviert und praktisch immer im Training, was die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft enorm verbessert hat. Natürlich brachten sie auch viel fussballerische Qualitäten mit und brauchten deshalb nicht viel Zeit, um sich an den 4. Liga – Rhythmus zu gewöhnen.
Im Namen der gesamten 1. Mannschaft möchten wir uns bei dir ganz herzlich für deinen grossen Einsatz und die langjährige Treue bedanken und wünschen dir alles Gute für die Zukunft! Danke Pfüdi!