Dritter gegen Letzter. Beim Blick auf die Rangliste hätte ein mögliches Schaulaufen angenom-men werden können. Dem war nicht so. Das Spiel entpuppte sich als zäher Fight und die Truppe vom Rotbach beanspruchte eine gehörige Portion Glück.
Dass die Gastgeber mit nur zwei Punkten recht abgeschlagen am Tabellenende liegen, erstaunte den Zuschauer nach fünfzehn gespielten Minuten. Die St. Galler vom Rosenberg hatten alles im Griff, spielten Ballsicher und energisch nach vorne. Die Mittelländer Equipe hingegen hatte Mühe und lief meist hinterher. Ausser einem Schuss über das Tor der Gastgeber und einem Schuss von Thierry Al-der für den FCTB, der aber doch klar neben dem Tor vorbeiging, waren Torszenen Mangelware. Trai-ner Lui Pedaci, der notgedrungen im Tor seines Teams stand, war darüber nicht unglücklich. Dennoch war er mit dem Gezeigten seiner Mannschaft nicht zufrieden. Folgerichtig ging das Team vom Tabel-lenschwanz auch in Führung. Über die rechte Seite kommend, stürmte ein St. Galler davon, passte schön zur Mitte, wo einer seiner Kollegen unhaltbar für Pedaci einnetzte. Gespielt waren 20 Minuten. Teufen-Bühler fing sich nach dem Tor ein wenig, die Spielweise war aber weiter zu passiv um dem engagierten Gegner Paroli zu bieten. So hiess es nach fünfundvierzig Minuten verdient 1:0 für Rot-monten.
Traumtore prägen die zweite Spielhälfte
«Notgoalie» und Trainer Lui Pedaci musste die richtigen Worte gefunden haben, denn der FC TB kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Einwechslung des Topskorers Lukas Kern aus der ersten Mann-schaft zeigte auch Früchte. Er war es, der in der 50. Minute, der den 1:1-Ausgleich vorbereitete. Unwi-derstehlich setzte er sich gegen einige Gegenspieler durch, passte in den Rücken der Abwehr auf Thierry Alder. Dieser leitete direkt weiter auf Raphael Labhart. Der Goalgetter vom Dienst hatte –ver-mutlich aus knapper Abseitsposition – keine Mühe das Spielgerät in die Ecke zu versorgen. Das Spiel wurde nun ansehnlicher und vor allem war es ausgeglichen. TB hatte mehr Ballbesitz aber die St. Gal-ler waren effizient. Es folgte ein langer Ball auf den linken Flügel. Der Stürmer nahm den Ball gut mit, legte die Kugel schussbereit vor und zirkelte wunderbar in «Ribery-Manier» ins lange hohe Eck zum 2:1. Ein Traumtor und Pedaci im Tor des FC TB war trotz seiner hundertneunzig Zentimeter machtlos.
Beinahe gelang dem Schlusslicht in der 66. Minute der dritte Treffer. Das wäre vermutlich die Vorent-scheidung gewesen. Doch zuerst wehrte Pedaci mit den Füssen ab und auch der Nachschuss konnte, wie auch immer, blockiert werden. Viel Glück für TB. Nochmals aufschnaufen konnten die zahlreichen Fans aus Bühler und Teufen, als die Gastgeber in der 82. Minute zu zweit alleine auf das Tor der Gäste laufend, kläglich vergaben. Die Kräfte schwanden. Bei Rotmonten etwas mehr und dann war «Kern-Time». Lukas Kern fand eine Lücke und traf in Minute 85 mit einem trockenen Schuss flach in die linke Ecke, 2:2. Ging da noch was? Ja. Der gleiche Spieler zeigte sein ganzes Können zwei Minu-ten später. Geschickt drehte er sich im Strafraum von einem Gegenspieler und löste einen Prachts-schuss aus der Drehung, welcher genau in den oberen Winkel passte. Ein Tor von rarer Schönheit. TB musste aber nochmals zittern, als Rotmonten kurz vor Schluss die Latte traf. Dann war Schluss und die Appenzeller Mittelländer gewannen die Partie äusserst knapp und auch glücklich. Die Punkte-teilung wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen.