Unerwarteter Punktelieferant zu Besuch

Am vergangenen Freitag empfingen die Kanarienvögel aus dem Appenzeller Mittelland die Gäste vom FC Fortuna aus St. Gallen.

Die anfänglichen Sorgen bezüglich einem unbezwingbaren Gegner wichen schnell, zeigten sich die auf dem Papier besseren Gäste als ideenlos und ineffizient, da die Mannen aus dem Appenzeller Mittelland die Gäste in der eigenen Platzhälfte gewähren liessen, ab der Mittellinie jedoch die Räume durch die unermüdlichen S. Keel und M. Bruderer erfolgreich eng machten.

Zwar hatten die Kanarienvögel weniger Anteile am Spielaufbau, die eigenen Angriffe in der Anfangsphase waren jedoch immer gefährlich(er). Unerwarteterweise unterliess es das standhafte Abwehrbollwerk (Anm. d. Red.: lediglich drei Gegentreffer in den letzten drei Spielen!), mittels langen Bällen zu operieren. Stattdessen wurde gepflegtes Aufbauspiel aus der eigenen Defensive praktiziert. Das Glück des Tüchtigen wurde sodann in der 22. Minute belohnt, als sich M. Knechtle an der gegnerischen Strafraumgrenze im Stile eines Vollblut-Mittelstürmers durchtankte und erfolgreich in die nahe Ecke Abschloss. In der Folge liess das konzentierte Auftreten der Hausherren ein bisschen nach, sodass die Kanarienvögel kurz vor dem Pausentee vehement unter Druck gerieten; ein Kopfball des Gegners wurde nach einem Gelage im Strafraum von P. Pedaci in letzter Sekunde vor der Torlinie bei geschlagenem Schlussmann geklärt, wenige Augenblicke später, da die Kanarienvögel nicht erfolgreich befreien konnten, geriet wiederum P. Pedaci ungewollt ins Rampenlicht, als ein Torschuss des Gegners erneut beim Klären an die Hand des Verteidigers geriet. Zwar wurde der Ball in letzter Sekunde noch entscheidend abgelenkt, über einen Penaltypfiff des sonst unscheinbaren Unparteeischen hätten sich die Hausherren jedoch nicht beschweren könnten. In der 34. Minute tankte sich der unermüdliche Rackerer M. Knechtle erneut auf der linken Seite durch und bediente selbstlos den mitgelaufenen A. ‚Angus‘ Peter, der unbedrängt vor dem Kasten nur noch einschieben musste. Kurz danach war Pause.

Die zweite Spielhälfte spiegelte den Verlauf der ersten wider; Die Gäste vermehrt am Ball, jedoch weiterhin ideenlos. Deren Unzufriedenheit und Ungeduld entwickelte sich mit der Zeit in Gemecker. Praktisch jeder Entscheid wurde kritisiert, untereinander schien der Haussegen ebenfalls schief zu hängen. Die Kanarienvögel jedoch liessen sich nicht unter Druck setzen. Mit dem komfortablen Zweitore-Vorsprung im Rücken liess man den Gegner weiterhin gewähren, ein Durchdringen bis vor den Schlussmann der Gastgeber gelang jedoch selten. Die wenigen Angriffe, welche zu einem Abschluss führten, wurden durch S. Bischoff teils mirakulös entschärft. Die lauernde Tatktik der Kanarienvögel jedoch zahlte sich weiter aus; in der 57. Minute schloss der aufgerückte Mittelfeldabräumer S. Keel einen mustergültig ausgeführten Konter mittells einem Kopfball zum 3:0 ab.

Verständlicherweise wurden die Gäste aus St. Gallen mit der Zeit immer unruhiger und ungeduldiger. Ungestüme und ruppige Tacklings und ein nicht jugendfreier Wortwechsel zwischen dem rechten Flügel der Gäste und dem Kanariencaptain G. Belat führten kurz vor Spielschluss beinahe zu Handgreiflichkeiten. Dies änderte jedoch nichts am Resultat; die Kanarienvögel fuhren somit den zweiten Saisonsieg ein und verlassen somit die unteren Gefilde der Tabelle in Richtung Mittelfeld resp. auf den vorläufigen 7. Platz.

Am kommenden Freitag 12.10.2018 um 19.30 treten die Kanarienvögel im Thurgau gegen den Tabellensechsten mit gleicher Punktzahl, jedoch einem Spiel weniger, in Arbon, an. Auf moralische Unterstützung und zahlreiches Erscheinen würden sich die Mannen des Appenzeller Mittelland bestimmt freuen.