Das neue Gesicht der 1. Mannschaft

Die 1. Mannschaft des FC Teufen darf auf eine durchaus positive Vorrunde der Saison 2013/14 zurückblicken. Wirft man einen Blick auf die Tabelle, so grüsst das Team mit 18 Punkten aus zehn Spielen vom dritten Rang. Das Torverhältnis beträgt 31:17, das heisst: Zweitbester Angriff und drittbeste Verteidigung der 4. Liga Gruppe 4. Diese Fakten zeugen vom grossen Potential, welches im aktuellen Kader steckt.

Noch im Sommer dieses Jahres war jedoch nicht klar, wie ebendieser Kader überhaupt zusammengesetzt sein soll. Berlinger und Marti verabschiedeten sich im Juli in die Landesverteidigung. Anghern begann im September ein zeitintensives Studium in Zürich. Creo, van Neijenhof und Widmer wechselten zu anderen Vereinen. Hinzukommen Sutter und Stadelmann, die bereits während der vergangenen Saison vom Militärdienst bzw. von der beruflichen Weiterbildung am regelmässigen Trainingsbesuch gehindert wurden.

Das Trainergespann Eugster/Pfändler stand vor einer veritablen Herausforderung, welche durch die langwierigen Verletzungen von Bär, Holderegger und Bischof noch grösser wurde. Im Gegenzug durfte jedoch der zuvor langzeitverletzte Hofstetter das Training endlich wieder aufnehmen. Dennoch waren drastische Massnahmen gefragt, wollte man auch in Zukunft keinen Rückfall zum 7er-Fussball riskieren. Zusammen mit Sportchef Knechtle fand das Trainerduo eine äusserst zufriedenstellende und nachhaltige Lösung für das akute Personalproblem: Aus der hauseigenen Juniorenabteilung wurden Bindernagel, Bojic, Clavadetscher, Germann, Huber, Kriemler und Panella in das Fanionteam berufen.

Dieser Prozess war aber alles andere als einfach. Einige der Junioren waren (und sind weiterhin) gleichzeitig auch im Handballverein von Teufen engagiert und standen somit vor der Frage, ob die beiden Hobbies auch nach dem Übertritt zu den Aktiven noch unter einen Hut gebracht werden könnten. Zusätzlich mussten Gespräche mit den Junioren-Trainern geführt werden, die verständlicherweise nicht gerade begeistert waren von der Idee, auf einen Schlag ihre grössten Talente abzugeben. Das Resultat der zahlreichen Diskussionen war eine Lösung, die allen Beteiligten passte und der 1. Mannschaft aus der Personalkrise half.

Es blieb lediglich die Frage bestehen, ob sich die neuen jungen Mannschaftsmitglieder im ruppigen 4. Liga-Alltag zurechtfinden oder gar wohlfühlen würden. Betrachtet man die aktuelle Tabellensituation und den Leistungsausweis der besagten Spieler (siehe Spielerportraits), klingt diese Frage in der Retrospektive fast lächerlich. Die Jungen haben eingeschlagen – und wie!

Die eben erst zu Ende gegangene Vorrunde darf angesichts der vielen personellen Rochaden eindeutig als Erfolg verbucht werden. Im laufe der aktuellen Meisterschaft hat sich eine erstaunliche Leistungs-Konstanz eingestellt, die in der vergangenen Spielzeit noch vergeblich gesucht wurde. Die vier erlittenen Niederlagen hatten ihren logischen Ursprung. Gegen Abtwil-Engelburg (0:1) waren überdurchschnittlich viele Stammkräfte abwesend. Gegen den FC Rorschacherberg (2:3) standen fünf Minuten vor Anpfiff nur gerade neun Spieler bereit (Huber und Clavadetscher, die mit der Schule im Ausland weilten, wurden von Knechtle am Flughafen Zürich abgeholt und kamen fünf Minuten vor Spielbeginn am Rorschacherberg an). Auch gegen Amriswil (2:3), den Tabellenleader, war die Personaldecke sehr dünn. Gegen den FC Speicher (1:3) mussten schliesslich die fehlende Routine und der Mangel an Cleverness als Gründe für die Niederlage genannt werden. Zusammenfassend gilt: Immer dann, wenn personell aus dem vollen geschöpft werden konnte, war die gezeigte Leistung ansprechend und reichte meistens aus, die Spiele siegreich zu gestalten.

Der Winterpause und der darauffolgenden Rückrundenvorbereitung kann auf jeden Fall entspannt entgegengeblickt werden. Sind die Probleme bezüglich der Kaderbreite erst einmal gelöst, darf man sich bestimmt auf eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte freuen.

Marius Neff