Wichtiger Auswärtssieg in Wittenbach

Der FC Teufen hat sich in der laufenden Meisterschaft gegen Mannschaften aus den vorderen Tabellenregionen stets schwergetan, obwohl spielerisch keine grossen Unterschiede auszumachen waren. Vielleicht lag es an der mangelnden Routine und Cleverness, dass die vergangenen Spitzenspiele jeweils mit einem Tor Differenz verloren gingen. Mit der festen Überzeugung, dieses Mal mindestens einen Punkt zu holen, traten die Appenzeller auswärts gegen das drittplatzierte Wittenbach an. Auf dem schwer bespielbaren Terrain ergriffen die Gäste gleich von Beginn an die Initiative. Sie spielten aufsässig, störten den Gegner früh im Spielaufbau und kamen so zu ersten Torchancen. In der siebten Spielminute prüfte Panella den Wittenbacher Schlussmann mit einem satten Weitschuss. Der erste Konter der Heimmannschaft nach rund einer Viertelstunde führte jedoch gleich zu einer brenzligen Situation vor dem Teufner Tor. Der Ball konnte nur ungenügend geklärt und der erneute gegnerische Angriff lediglich mit einem Foul an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Wittenbachs Freistossschütze liess sich diese Möglichkeit nicht entgehen und brachte seine Farben völlig entgegen dem Spielverlauf mit 1:0 in Führung. Nun waren es die Gastgeber, die vorübergehend den Ton angaben. Teufen hatte Glück, dass der Rückstand in dieser Phase des Spiels nicht noch grösser wurde. In der 35. Spielminute kam Neuländner aus 20 Metern ungehindert zum Schuss und der viel zu weit vor seinem Kasten postierte gegnerische Torwart konnte den Ball nicht mehr entscheidend ablenken. Wieder hatte der Spielverlauf eine unerwartete Wendung genommen. Die Mittelländer nahmen den Schwung des Ausgleichs mit in die letzten Aktionen vor der Pause. Neuländner lancierte mit einem herrlichen Aussenristpass Panella, der keine Mühe bekundete den Ball im Wittenbacher Tor unterzubringen. Nach dem Seitenwechsel suchten die Gäste sofort das dritte Tor, um den psychologisch angeschlagenen Gegner vielleicht vorentscheidend zu distanzieren. Dieses Vorhaben gelang nach Mass: Ein gut getretener Freistoss von Knechtle fand im Strafraum Labhart, welcher den Ball aus dem Getümmel heraus über die Linie drücken konnte. Zehn Minuten später kam es noch besser für die Teufner, denn Neuländner gelang nach hervorragender Vorarbeit von Clavadetscher das 4:1. Da sich die Heimmannschaft in der Folge mit einem Platzverweis wegen mehrfachen Reklamierens noch selbst schwächte, schien die Partie nach einer Stunde entschieden zu sein. Doch weit gefehlt, denn plötzlich liess die Konzentration der Appenzeller ein wenig nach und die St.Galler fanden dank einer klaren Fehlentscheidung des Unparteiischen zurück ins Spiel. Der Schiedsrichter entschied nämlich aus heiterem Himmel auf Elfmeter, obwohl beim besten Willen kein Foul zu erkennen gewesen war. Trotz komfortabler Zweitoreführung gerieten die Teufner nochmals in arge Bedrängnis. Sie durften sich zum Schluss bei ihrem wiedergenesenen Torhüter Ehrbar bedanken, der mit zwei ganz starken Paraden den wichtigen Sieg sicherte. (mn)

Telegramm:

Ehrbar, Bojic, Rohner, Neff (75. Sutter), Knechtle, Neuländner (65. Bischof), Hofstetter (77. Boppart), Germann, Clavadetscher, Panella (62. Bindernagel), Labhart

Tore: 12. 1:0, 35. Neuländner 1:1, 42. Panella 1:2, 46. Labhart 1:3, 53. Neuländner 1:4, 70. 2:4

 

Charaktertest gegen Fortuna bestanden

Bei leichtem Nieselregen empfing der FC Teufen den auf dem letzten Platz klassierten FC Fortuna. Zu Beginn der Partie setzten die bisher noch sieglosen St.Galler die Appenzeller wider Erwarten unter Druck und drängten auf einen frühen Führungstreffer. Bereits nach sieben Minuten rentierte sich dieser Aufwand. Das 0:1 per Kopf war eine kalte Dusche für die ambitionierte Heimmannschaft. Diese wurde durch den unverhofften Rückstand jedoch wachgerüttelt und dominierte den Rest der ersten Halbzeit nach Belieben. Nur der Torhüter des FC Fortuna hatte dem enormen Druck vorerst etwas entgegenzusetzen, indem er etliche gute Chancen der Gastgeber entschärfte. Der wichtige Ausgleichstreffer gelang Panella in der 28. Minute mit einem satten Flachschuss. Zwei Minuten später konnte der gegnerische Torwart einen Abschluss von Neff nur ungenügend abwehren und Panella staubte ab. Die Führung für das Heimteam entsprach dem Spielverlauf. Kurz vor der Pause war es erneut Panella, der nach einem weiten Zuspiel von Neff in das Gästetor traf. Der lupenreine Hattrick des entfesselten Panella ermöglichte den Mittelländern einen ruhigen Pausentee. Beide Mannschaften starteten gemächlich in den zweiten Durchgang. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff durfte sich Goalie Höhener einen Assist gutschreiben lassen. Sein genauer Abschlag zu Hofstetter verwandelte dieser zum 4:1. Die mittlerweile sehr einseitige Partie war somit entschieden, denn die St.Galler wurden auch in der Folge nie mehr richtig gefährlich. Es stellte sich lediglich die Frage, wie hoch die Appenzeller gewinnen würden. Sie erspielten sich weiterhin hochkarätige Chancen: Labhart verpasste in der 69. Minute das 5:1 nur knapp, nachdem er den gegnerischen Torhüter geschickt umlaufen hatte. Erst zehn Minuten vor dem Spielende zappelte der Ball wieder im Netz. Bischof war steil geschickt worden und hatte locker eingeschoben. Den Schlusspunkt in dieser unterhaltsamen Begegnung setzte Labhart mit dem 6:1 in der 84. Minute. Dank einer fulminanten Reaktion auf den zwischenzeitlichen Rückstand, durften die Teufner am Ende einen regelrechten Kantersieg bejubeln – allerdings gegen eine Mannschaft, deren Widerstand schnell gebrochen war.

 

Telegramm:

Höhener, Bojic, Rohner, Neff, Neuländner, Hofstetter (77. Ehrbar), Germann, Boppart (50. Bischof), Clavadetscher, Panella (62. Bindernagel), Labhart

Tore: 7. 0:1, 28. Panella 1:1, 30. Panella 2:1, 44. Panella 3:1, 56. Hofstetter 4:1, 81. Bischof 5:1, 84. Labhart 6:1

 

Eigentlich hätte die Gästemannschaft aus Teufen mit grossem Selbstvertrauen in dieses wegweisende Spiel gegen ein, in Reichweite platziertes Amriswil gehen dürfen. Dies nach dem Positiverlebnis gegen den Lokalrivalen FC Bühler in der Vorwoche. Diverse Abwesenheiten, unter anderen auch die von Stammtorhüter Sandro Ehrbar, welcher aufgrund einer Verletzung kurzfristig ausfiel, schmälerten dieses Selbstbewusstsein. Erneut wäre es ohne personelle Unterstützung aus der zweiten Mannschaft nicht möglich gewesen, mit genügend Spielern auf dem Tellenfeld anzutreten. Dennoch wollten die Appenzeller aus diesem Spiel drei Punkte nach Hause nehmen, um sich in der Tabelle weiter nach oben zu orientieren. Bei schönem Herbstwetter begann ein Spiel, bei dem in den Anfängen vor allem ein abwechselndes Passspiel durch die eigenen Reihen im Vordergrund stand. Technisch hochstehender Fussball war dank des sehr tiefen Rasens nicht zu erwarten. Die Gäste aus Teufen erspielten sich trotzdem in der ersten Viertelstunde den einen oder anderen Konter, was zu kleineren Chancen führte. Ein fragwürdiger Entscheid des Schiedsrichters in der 24. Minute auf einen Zweikampf von Knechtle, führte zu einem Elfmeter für die Heimmannschaft. Locker brachte der Penaltyschütze die Amriswiler mit 1:0 in Führung. Wer eine abrupte Reaktion von Seiten der Teufner erwartete, wurde enttäuscht. Man liess das Zepter weiterhin in den Händen der Gegner. Diese verstanden es den Ball von Station zu Station laufen zu lassen, ohne dabei ein grosses Risiko einzugehen. Kurz bevor der Spielleiter zum Pausentee pfiff, gelang es Labhart nach einem schönen Pass von Neuländner und einer Kurve um den gegnerischen Torwart zum Ausgleich einzuschieben. Der Zeitpunkt wäre günstig gewesen, um die teilweise etwas träge reagierenden Teufner zu wecken. Optimistisch machte man sich nach dem Seitenwechsel zum Wiederanpfiff bereit. In den folgenden 15 Minuten wirkte sich dies auch auf das Spielgeschehen aus. Man kam mehr ins Spiel als dies noch in weiten Teilen der ersten Halbzeit der Fall war. In der 60. Minuten aber wurde dieser Optimismus durch die erneute Führung des FC Amriswil gebremst. Es sah nicht so aus, als ob die Mannschaft aus Teufen noch über genügen Kraft und Engagement verfügte, den erneuten Rückstand wett zu machen. Die Amriswiler erzielten nach einem Eckball in Minute 72 sogar das 3:1. Jegliche Spiellust schien verflogen und das Spiel entschieden. Mit sehr vielen Wechseln begann der Trainer der Heimmannschaft den tiefen noch vorhandenen Rhythmus ganz aus der Partie zu nehmen. So gab er in der 88. Minute gar seinem Ersatztormann die Möglichkeit einige Einsatzminuten zu sammeln. Ein strategischer Entscheid, den er beinahe hätte bereuen müssen. Gerade einmal 30 Sekunden behielt der Unglückliche seine Weste rein, bis erneut Labhart nach einer schönen Ballstafette von Panella und Clavadetscher den Ball im Netz versenkte. Und plötzlich war es da – das Feuer, nach dem man bei den Teufnern 87 Minuten lang vergebens suchte. Es stand ein unerwartet brisanter Endspurt bevor. Man warf in den letzten Minuten alles nach vorne. Der Innenverteidiger Knechtle wurde im gegnerischen Strafraum Sekunden vor Abpfiff sehr hart angegangen. Der gewünschte Pfiff blieb aber aus. Wenn man sich an die Szene aus der ersten Halbzeit erinnert, wäre hier ein Elfmeter gerechtfertigt gewesen. Es sollte nicht sein und so verlor das Team aus Teufen zum dritten Mal in dieser Saison gegen Amriswil mit 3:2. Am Mittwoch dem 23.10.2013 ergibt sich im Landhaus gegen den FC Fortuna die nächste Möglichkeit drei Punkte zu holen.

 

Telegram:

Aufstellung: Höhener, Stadelmann, Knechtle, Bojic , Sutter, Neuländner (75. Preisig), Rohner, Clavadetscher, Hofstetter (70. Boppart), Panella, Labhart

Tore: 24. 1:0, 42. Labhart 1:1, 60. 2:1, 72. 3:1, 87. Labhart 3:2